1. Dresdner Canoe Sprintcup am 12.07.2020

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Ja: ihr lest richtig!:) Es gibt tatsächlich trotz Corona und der damit verbundenen zahlreichen Einschränkungen im Bereich des Sports einen Wettkampfbericht aus dem Jahr 2020, und zwar mit Erfolgen von unseren Sportler/innen. Diesen wunderbaren Umstand haben wir Heike vom BWD, dem BWD und ganz vielen anderen ambitionierten Dresdner/innen zu verdanken. #Dankeschön
Innerhalb von vier Wochen wurde ein Sprintcup im Alberthafen von Dresden auf die Beine gestellt, der den strengen hygienischen Anforderungen, die an Sportveranstalter gestellt werden, gerecht wurde. Sehr zur Freude von unseren nicht verreisten Sportler/innen und der Trainerin, der langsam die Motivationssprüche und Ideen auszugehen drohen. Aber bevor es dazukommen konnte, erreichte sie die Nachricht über diesen kleinen Wettkampf und schwupp nutzten Tapio, Matilda, Leni, Lucie, Jule, Lukas, Joni, Jonas, Lilly, Emma, Sophia, Bruno und Adrian die Chance eines „Kräftemessens“ mit anderen Kanuten.
Das Tolle an diesem spontanen 1.Dresdner Sprintcup war nämlich unter Anderem, dass alle Rennklassen angeboten wurden. Ein sehr ambitioniertes Vorhaben vor dem ich meinen Hut ziehe, aber auch unendlich dankbar bin, dass sich nicht nur Gedanken über die „großen und schnellen“ Sportler/innen und Kaderathleten gemacht wurde. Auf der LKV und DKV- Ebene hatte man in den letzten Wochen doch eher den Eindruck, dass die ehrenamtlichen Trainer/innen, die kleinen Vereine und auch die „kleinen“ Sportler/innen irgendwie zu sehen mussten wie man über die Runden kommt und wie man seine Kids motiviert und bespaßt, und zwar ohne Regatten. Hauptsache die vermeintlich deutsche Spitze kommt in die Boote und darf um die Wette paddeln. Hier in Dresden wurde viel Energie und Herzblut in dieses Projekt gesteckt, um wirklich allen Rennklassen die Möglichkeit eines Kräftemessens zu schaffen. Wie wohl total üblich bei Dingen, die man das erste Mal wagt, und zwar ganz abgesehen davon, dass auch noch Corona mitbestimmt, gab es bei dieser Premiere doch noch einige technische und organisatorische Anlaufschwierigkeiten, die zu massiven Zeitverzögerungen führten, was wiederum zur Folge hatte, dass ein paar Rennen gestrichen und die Sportler/innen durchaus 3 Stunden in ihren Booten verbringen mussten. Aber wir nahmen es mit Humor und eine interessante Erfahrung war es ja trotzdem. So hatte man auf jeden Fall eine Menge zu erzählen.

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Als wir am Donnerstag den Bus für unsere erste Regatta dieses Jahres packten, zeigte sich doch tatsächlich auch ein Vorteil der Corona-bedingten Einschränkungen: wir brauchten nur KI und die passten alle auf die zwei Busse mit denen wir uns am Samstag auf den Weg nach Dresden machten. Alles hat bekanntermaßen zwei Seiten 😉
Carola und Jens waren dann am Samstag die zwei Fahrer, die unsere kleine Sportler/innen-Auswahl nach Dresden kutschierte. Geoff und Sacha kamen ebenfalls nach Dresden allerdings zogen die beiden Sportasse das Rennrad einer schnöden Busfahrt vor. Respekt! Geoff fuhr dann auch gleich wieder mit der Bahn nach Berlin zurück, während Sacha glücklicherweise blieb und einige Filmaufnahmen vom Wettkampf machen konnte.
Erste Anlaufstelle war am Samstag der Kanuklub am Blauen Wunder, der uns eine Übernachtungsmöglichkeit bot, die wir natürlich sehr gerne annahmen. Und wenn wir schon mal an der Elbe sind, nutzten wir diesen Aufenthalt auch gleich mal für eine kleine Paddeltour. Die Elbe hat ja doch deutlich mehr Strömung als was wir so gewöhnt sind, und so hatten wir alle eine Menge Spaß und sammelten wertvolle Erfahrungen für den sonntäglichen Wettkampf. Im Anschluss an das Paddeln gab es eine leckere Pizza und die Abendgestaltung bestand wie schon das ein oder andere Mal in „normalen“ Zeiten aus einem abendlichen Fußballspiel mit verschiedenen Teams. Die letzte Teambegegnung des Abends dürfte dann die Trainerin bestimmen Also hieß es Mädchen gegen Jungs und ohne dass sich die Trainerin zu sehr selber loben musste, war das eine weise Wahl, denn schließlich hieß das Siegerteam dieser letzten sportlichen Begegnung Team Mädchen. #girlsarethebest
Dank Flutlichtanlage konnten wir bis 23 Uhr kicken und hatten sogar in Gestalt eines Fuchses ein begeistertes Publikum. Dieser Samstag war somit ein toller Tag und ein toller Start in diesen Wettkampf. Erschöpft ging es schließlich auch in die Schlafsäcke, denn um 7 Uhr war ja schon wieder Wecken angesagt, schnell Sachen packen und ab zur Einsetzstelle für den Wettkampf. Warum schreibe ich Einsetzstelle und nicht Regattastrecke? Na weil diesmal alles anders war 😉 Es gab verschiedene Orte damit die Teilnehmer überschaubar räumlich getrennt waren (so wegen Corona). Daraus folgte, dass man 1000 m flussaufwärts zum Alberthafen paddeln musste. Dort absolvierte man 3-5 Rennen über 100,200 und 500 m bevor man wieder zurück zum Ausgangsort paddelte. Leider konnte ich durch dieses Konzept kein einziges Rennen sehen, aber Jens und Sacha waren als KC-Publikum im Hafenbecken anwesend und auch unsere treuen Fans Renate und Ingeborg statteten unseren Aktiven einen Besuch am Wettkampfbecken ab.
Ganz ungewohnt lag ich also zwischenzeitlich einfach auf der frisch gemähten Wiese und beobachtete statt unserer Sportler die Schafe gegenüber am anderen Elbufer. Andere Zeiten, andere Erfahrungen. Die technischen Schwierigkeiten führten dann zu den bereits erwähnten Zeitverzögerungen, die durch das Zwei-Orte-Konzept dazu führten, dass die Aktiven statt 90 Minuten auch mal 2-3 Stunden im Hafenbecken kreisten bevor der nächste Start stattfand. Jetzt weiß die Trainerin auf jeden Fall, dass die alle so lange sitzen können ohne zu kippen
Aber natürlich gab es trotzdem eine kleine Schwimmeinlage, wäre sonst ja auch doof. Jonas war gleich als allererster Sportler der gesamten Regatta auf dem Steg und so ambitioniert und wohl auch etwas aufgeregt, dass er gleich mal statt ins Boot in die Elbe sprang. Dieses geschickte Einstiegmanöver versuchte er dann gleich noch mal zu wiederholen, was ihm allerdings misslang und so sprechen wir in Fachkreisen von einer Anderthalbfachen Kenterung Sichtlich erfrischt, machte sich Jonas dann aber doch noch auf den Weg zum Start und wurde dorthin netterweise von Leni und Lukas begleitet. Das diente wohl vor allen Dingen zur Beruhigung der Trainerin, die sich doch ein wenig Sorgen um ihren Schützling machte. Am Ende ging alles gut und alle kamen einige Stunden später wieder am Steg gegenüber der Schafswiese an.
Erfolgreich waren wir auch! Bruno hat den internen Zeitkampf gewonnen, indem er mit Abstand am Längsten im Boot saß. Stolze dreieinhalb Stunden hielt er es in seinem Rennkajak aus. Lilly wurde auf der kurzen 100m Strecke Dritte. Lukas machte es seiner kleinen Schwester gleich und erreichte ebenfalls den dritten Platz in der männlichen Jugend, wobei er dies auf allen Strecken schaffte. Tapio rundete dieses tolle Ergebnis mit einem zweiten und einem dritten Platz ab bei den Herren LK ab.
Und schon ging es wieder ab nach Berlin.

Carola