Berliner Meisterschaft 2017
Nach der anspruchsvollen ODM hatten wir ein Wochenende frei, bevor die Berliner Meisterschaft auf unserem Regattaplan stand. Aber da wir paddelfrei irgendwie total doof finden, dachten wir uns: Komm, wir veranstalten ein KC-Sommerfest und losen ein paar Rennen aus. Wir wollen ja schließlich nicht aus der Wettkampfübung kommen, hihi.
Zwar spielte das Wetter, wie so oft und noch oft in diesem Jahr, nicht so richtig mit, aber das schreckt uns seit Hof 2016 nun wirklich nicht mehr ab und den Spaß am Paddeln lassen wir uns natürlich erst recht nicht nehmen. So mischten sich einige neue und ungewohnte Mannschaften zusammen und paddelten lustige Rennen. Zu meiner Begeisterung hatten wirklich alle ihren Spaß und gaben in jedem einzelnen Rennen ihr Bestes. Das war sehr schön!
Einigen reichte das Wasser von oben nicht aus, und so beschlossen sie reinzufallen. Gelacht wurde dementsprechend sehr viel und Höhepunkt war am Ende die Weltpremiere des ersten Keirin-Kanurennens, das Lars Ballnow ganz knapp vor Mert für sich entscheiden konnte. Sacha, lange als Favorit gehandelt, hatte auf der Motorbootwelle wohl doch die falsche Taktik gewählt. Ein Highlight, eines auch sonst sehr gelungenen Spaßregattatages, war es in jedem Fall.
Nach diesem Heimspiel in unserer Bucht folgte am 08.07. und 09.07. das Heimspiel der Köpenicker und Grünauer Kanuten auf der Berliner Meisterschaft in Berlin-Grünau. Auch in diesem Jahr hatten wir wieder etwas zu feiern: Aarons 18. Geburtstag. Aber bevor wir dies mit Grill und Getränken tun konnten, standen noch einige Rennen auf dem Programm. Leider zeigte die Regattastrecke mal wieder ihr nicht so schönes Gesicht in Form von Wellen und Wind, so dass man nicht von fairen Wettkämpfen sprechen kann. Wir sind zwar auch Wellen gewohnt und alle Kids können damit ganz gut umgehen, aber eine Meisterschaft auszutragen, ist dann doch nochmal eine andere Sache. Vor allen Dingen schlagen Wind und Wellen ja nun mal nicht auf jeder Bahn zu gleichen Zeit zu. Jedes Mal, wenn ich jetzt dort als Trainerin stehe, erinnere ich mich an all die unmöglichen Rennen, die ich selbst in Grünau paddeln dürfte. Inzwischen kann ich darüber allerdings schmunzeln, auch wenn ich mir geschworen habe, nie wieder ein KI-Rennen in Grünau zu fahren. Aber am Ende muss man mit den äußeren Bedingungen leben lernen, sich die Daumen drücken und sein Bestes geben. So ist das im Sport. Davon kann Mert jetzt leider auch ein Liedchen singen, denn zum totalen Erstaunen von mir, gab er seinen sicheren dritten Platz im KI der Herren für eine kleine Schwimmeinlage her. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet.
Merts Taktik wandten dann glücklicherweise nicht alle an, sondern doch lieber Daumen drücken und einfach durch die Wellen paddeln. Das erwies sich schließlich als gar nicht mal so schlecht. Unsere Sportler kämpften sich tapfer durch die Grünauer Motorbootwellen, ärgerten sich auch das ein oder andere Mal, aber gaben letztlich doch alle ihr Bestes, was zu einigen Endlaufqualifizierungen für die Rennen am Sonntag über die 500m führte.
Die Sprintstrecke über 200m wurde komplett mit Vor-, Zwischen- und Endläufen bereits am Samstag ausgetragen. Hier gelang einigen Sportlern sowohl das Erreichen der Finalläufe als auch der Sprung aufs Treppchen. Am Ende hatten wir also nicht nur Aarons Geburtstag zu feiern, sondern auch einige gute Platzierungen, auch wenn es bei den Schülern und Jugendlichen schon sehr schwer geworden ist gegen das Kanuteam Berlin und die Renngemeinschaften des LKV Berlin, die die besten Sportler zusammenziehen, anzukommen. Im Großen und Ganzen muss ich aber sagen, dass wir uns als Vereinsmannschaft inzwischen ganz gut schlagen und wieder zu einer festen Größe in der Kanulandschaft geworden sind.
Nicht nur das Übernachten in Grünau ist zu einer festen Tradition zur Berliner Meisterschaft geworden sondern auch das Feiern von Geburtstagen. Und so hatten wir wieder mal einen schönen, lustigen und langen Abend am Grill bei dem viel gegessen, gequatscht und gelacht wurde. Erfreulicherweise konnten wir erneut bei GK90 zelten, so dass wir auch die Möglichkeit hatten im Gebäude zu sitzen und was uns alle noch mehr erfreute: Billard zu spielen. Aber schließlich hatte auch dieser Abend ein Ende, und wir verkrümelten uns alle in unsere Schlafsäcke.
Am Sonntag warteten dann noch die Endläufe über 500 m auf uns und einige Medaillen und Berliner Meistertitel, so dass sich unsere Bilanz der diesjährigen Meisterschaft ganz positiv darstellt, was ihr alle dann auf unserer Weihnachtsfeier und Sportlerehrung wieder selbst beurteilen könnt, wenn die erfolgreichen Kinder geehrt werden.
Und immer wieder sonntags steht auch das andere Ritual wieder an: Zelte einpacken und Boote aufladen, um wieder zurück in die Heimat zu fahren. Diese Fahrt ist aus Grünau glücklicherweise nicht sehr lang, so dass einem sogar noch ein Sonntagabend zum Ausklang des Wochenendes bleibt.
An dieser Stelle geht der Dank an Aarons Eltern, die sich ums Abendessen gekümmert haben, an die großen Jungs, die gegrillt haben und an all unsere Fans und Freund/innen, die uns an der Strecke besucht haben. Und natürlich an die Kinder und Jugendlichen ohne die das alles ja überhaupt nicht möglich und unvorstellbar wäre!
P.S: Inzwischen übertreffen sich unsere Kuchenbäcker in Geschmack und Design selbst, so dass ich im nächsten Jahr Großes erwarte.
Carola