Lange haben wir gebangt, ob die TID (Tour international danubien) dieses Jahr stattfinden würde, oder ob das Hochwasser uns die Tour verbieten würde. Schließlich kam die erlösende Nachricht, dass die Fahrt wie geplant am 23.6.13 starten würde.
Es war mir dieses Jahr gelungen, Doris für die erste lange Etappe zu begeistern. So fuhren wir recht gespannt und erwartungsvoll los.
Die deutsche Etappe fuhren wir zu viert, aber schnell zeigte sich unser altes Problem, dass Doris und ich unterschiedliche Tagesrhythmen und Bedürfnisse haben. Ich wollte vor allen Dingen ausruhen, alles gemächlich angehen lassen, während Doris möglichst früh starten und ankommen wollte. So kam es immer wieder zu Irritationen. Das Wetter in der ersten Woche war schlecht. Es regnete so viel, dass wir befürchteten, das Hochwasser würde zurück kommen. Die deutsche Strecke war doch ohnehin sehr gebeutelt. In und um Passau waren immernoch Fensterscheiben eingedrückt, der Lehm aus dem Fluss hatte die Wohnungen im Unter- und Erdgeschoss verwüstet und nicht überall waren wir als vermeintliche Sensationstouristen willkommen. Die gastgebenden Vereine jedoch hatten den Ehrgeiz, uns genauso freundlich zu empfangen, wie in den vergangenen Jahren. Bei der Kälte hatten wir wenigstens eins genug: Feuerholz.
Aber trotz Kälte und Dauerregen war dieser Teil wunderschön und ich habe Abbitte geleistet, dass ich den deutschen Teil der Donau bisher nicht ausreichend gewürdigt habe. Gleich die erste Teilstrecke von Ingolstadt nach Kehlheim brachte mit Dem Kloster Weltenburg und dem Donaudurchbruch das erste Highlight.
Es folgten am nächsten Tag Bootsrutschen (gesperrt wegen Niedrigwasser) und auf der ganzen deutschen und österreichischen Strecke viele Schleusen und/ oder Umtragestellen. Hinter den Schleusen hatten wir immer wieder etwas Strömung, aber nie lange, weil dann schon der Rückstau der nächsten Schleuse folgte. Wir bekamen eine Ahnung davon, was für eine Strömung und Kraft die Donau früher hatte und hatten auch großen Respekt vor der Kraft heute, die sie ja mit dem Hochwasser eindrücklich gezeigt hatte.
Nachdem wir uns dann in Österreich getrennt hatten, habe ich von Doris allenfalls noch die Abfahrt gesehen. Sie war nicht mehr einzuholen.
Ich kann gar nicht sagen, was mich am meisten begeistert hat. Ich fand es spannend, durch die vier Länder Deutschland, Österreich, Slowakei und Ungarn zu fahren und die Unterschiede wahrzunehmen. In der Slowakei gab es nur noch zwei Schleusen, dann konnte das Wasser nicht mehr gestaut werden, weil es ohnehin nur noch wenig Strömung gab.
Ein paar Eindrücke: Von Wien war ich enttäuscht, hatte ich es mir doch beschaulicher und romantischer vorgestellt. Dafür war ich begeistert von Bratislava, auch Budapest hat mir gut gefallen. In den Hauptstädten hatten wir jeweils einen Ruhetag. Gabcikovo wird mir unvergesslich bleiben wegen der Mücken. Ich konnte kaum aus meinem Zelt gucken, weil die Gaze von Mücken völlig verdunkelt war. Im Nachhinein habe ich bedauert, das nicht fotografiert zu haben. Vor Wien kamen die ersten Sandstrände, ab da haben viele diese Strände für eine Mittagspause mit Bad genutzt, obwohl die Donau, wie schon früher beschrieben, nun wirklich nicht so schön blau ist, wie sie besungen wird.
Schließlich kamen wir am 22.7. in Mohac an, der letzten Stadt in Ungarn und für uns überhaupt die letzte Station. Mir persönlich ist es schwer gefallen, mich zu verabschieden von denen, die die Reise fortgesetzt haben.
In zwei Jahren werde ich die gesamte Strecke fahren und hoffe, dass auch dann wieder einige mich ein Stück begleiten. Wer sich für eine Teilstrecke interessiert, möge mich bitte ansprechen. Uta