Große Brandenburger 2018
Wie eigentlich immer, wenn die Saison erst einmal gestartet ist, folgt auch in diesem Jahr wieder ein Wettkampf dem Anderen. Boote, Paddel, Trikots und Spritzdecken waren gerade von ihrem Einsatz in Heiligensee zurück und wieder getrocknet, da mussten sie erneut in die Bezüge und Taschen, um zur Großen Brandenburger Regatta an den Beetzsee zu fahren. Aber natürlich kam nicht nur das Material mit, sondern auch die dazugehörigen Sportler/innen. In diesem Jahr stellten sich Aaron, Tapio, Luca, Hans, Lucie, Marie, Leni, Samer, Adrian, Fabian und Tom der zahlreichen und harten Konkurrenz aus In- und Ausland.
Dieses Mal wurden die Nerven und das Trainerinnenherz von Anfang an unter Spannung und Aufregung gehalten, allerdings fast ausschließlich im positiven Sinne und mit positiven Ausgang! Etwas angespannt war die Lage durch die MSA-Prüfungen in Englisch, die leider am Freitag von 10 – 13 Uhr stattfanden, so dass Samer, Adrian, Fabian (zwar nicht MSA, aber andere schulische Verpflichtungen), Marie und Tom leider nicht in allen angebotenen Wettkampfstrecken an den Start gehen konnten. In Hinblick auf die Vorbereitung auf die diesjährigen Ostdeutschen Meisterschaften ist das sehr bedauerlich gewesen. Ärgerlich ist es vor allen Dingen, da dieses Problem auch andere Sportler/innen betraf und dem Veranstalter seit Anfang des Jahres bekannt war und es trotz Zusicherungen nicht im Rennplan berücksichtigt wurde. Aber egal, das sollte unsere Stimmung nicht weiter beeinflussen, sondern nur an den Nerven der Trainerin zerren. Wobei die drei zurückgebliebenen Sportler/innen und die Trainerin die gemeinsame sehr ruhige und beschauliche Zeit ohne die gesamte Meute auch sehr genossen. Es war doch auch mal sehr erholsam, sich nur um zwei Sportlerinnen zu kümmern, so dass der Freitagvormittag ganz im Zeichen von Leni und Lucie stand, die als einzige bereits Vorläufe zu absovieren hatten. War auch mal nett!
Das einzige logistische Problem bestand jetzt nur noch darin alle Kinder möglichst schnell nach ihren schulischen Verpflichtungen an die Strecke zu bekommen, da nachmittags natürlich weitere Vorläufe auf dem Plan standen. Dank der Hilfe von Susi und Ingeborg war das glücklicherweise kein Problem und alle trafen pünktlich zum Einpaddeln am Beetzsee ein, so dass sich das beanspruchte Nervenkostüm der Trainerin ein wenig beruhigen konnte und sich ganz auf seine Aufgabe konzentrieren konnte; nämlich vor und während der Rennen vor Spannung fast zu zerbersten.
Die nächsten aufregenden Momente folgten aber natürlich auf dem Fuße und hatten glücklicherweise allein mit unserem tollen Sport zu tun: Es standen die ersten Vorläufe auf 200 und 500 m an, bei denen sich alle unsere Sportler/innen tapfer und gut schlugen und auch in die Zwischenläufe kämpften, so dass auch der Samstag voller Spannung blieb.
Und Spannung ist auf jeden Fall noch zu schwach ausgedrückt für das, was alle Kids der Trainerin an diesem Regattasamstag boten. Zum Glück hatten wir Freitagabend üppig essen können, was uns Mert netterweise auf dem Grill zauberte, denn an Frühstück war in Anbetracht der anstehenden 200m Vor- und Zwischenläufe überhaupt gar nicht zu denken. Also bei der Trainerin, die Kids frühstückten natürlich artig, denn schließlich galt es sportliche Höchstleistungen abzurufen. Bei Betrachten der Rennen und dem enthusiastischen Mitfiebern beruhigte sich der Magen langsam und die Anspannung zeigte sich in Form von andauernder Gänsehaut. Aber diese ganze Aufregung mit all ihren Nebenwirkungen hat sich wirklich gelohnt und war vor allen Dingen den spannenden Rennen geschuldet, bei denen unsere Kids das ein oder andere Mal sehr erfolgreich waren. Tom und Fabian erreichten als einziges Berliner Boot das 200m KII Finale der männlichen Jugend und beendeten dieses als 6. Platzierte, während Lucie und Marie ebenfalls über 200m bei den Damen Junioren das Zweierfinale vervollständigten. Das war wirklich schön anzusehen und toll mitzuerleben wie sich das harte Wintertraining anfing auszuzahlen.
Einen kleinen Schockmoment gab es dann allerdings bei Lucie und Marie als sie erfuhren, dass das soeben erreichte Finale bereits 30 Minuten später stattfinden sollte. Also nur kurz gefreut, nach der Auslosung geguckt damit man seine Bahnnummer weiß und dann wieder ab ins Boot. Was für ein Tag!
Aber natürlich war dieser ja noch lange nicht zu Ende, denn für alle (außer unseren Herren LK) galt es den KI über eine etwas längere Distanz zu bestreiten und zu überstehen. Bei Leni stand noch die 2000m der Schülerinnen A an und alle etwas älteren Jahrgänge dürften noch ein paar mehr Runden auf dem Beetzsee drehen, denn für Tom, Fabian, Samer, Adrian, Lucie und Marie hieß es sich 5000m lang mit der Konkurrenz zu messen. Zunächst hatten allerdings alle eine kleine Mittagsverschnaufpause, die wir mit unseren zahlreichen, in Teilen sehr jungen Fans (Antonia, Aaron, Ella, Justus), in unserem Zeltlager verbrachten, so dass wir fast als KITA-Gruppe durchgegangen wären, was nicht zuletzt auch an Babypuppe Jasmin lag, die ebenfalls ihre erste Regattaluft schnuppern dürfte. Es ist wirklich schön, dass auch schon die Jüngsten der Faszination Kanurennsport erlegen sind.
Diese konnten dann auch gleich über die riesigen Starterfelder bei den 2000 und 5000m Rennen staunen und unsere tapferen Sportler/innen bewundern wie sie den Massenstart meisterten und sich durch die anderen Boote und die dazugehörigen Wellen manövrierten. Das ist für die Zuschauer doch immer wieder ein amüsantes und spannendes Spektakel, wobei ich nicht unbedingt mit den Aktiven tauschen möchte. Aber halt: ich habe das ja alles schon gemacht, damit darf ich wohl ganz beruhigt am Rande sitzen und die Show genießen.
Man muss sagen, dass fast alle ein solides Rennen paddelten, wobei Tom wieder einmal wahren Kampfgeist bewies und eine starke Leistung zeigte. Er landete am Ende auf dem 18 .Platz von 75 Startern in der männlichen Jugend. Applaus, Applaus, Applaus!Fabian und Samer hatten doch einige Schwierigkeiten in dem großen Feld, aber beendeten immerhin als 48. und 49. diese wahre Wasserschlacht, der Adrian leider erlegen war, so dass er dem Publikum direkt vor der Tribüne eine kleine Schwimmeinlage bot. Auch unsere Jüngste Leni musste sich immerhin mit 46 anderen Mädels um die Wende bei der langen Strecke kämpfen und beendete als 28. ihre 2000m.
Wohl verdient konnten also alle Samstagabend in ihre Burger beißen und diesen aufregenden Tag Revue passieren lassen und noch einmal die Highlights vor dem inneren Augen genießen, bevor es das letzte Mal in die Schlafsäcke ging, um fit für den letzten Wettkampftag zu sein. Bekanntermaßen enden unsere Regatten meistens erst sonntags, und so konnten auch unsere Herren LK im KIV das Wasser auf dem Beetzsee noch einmal zum Brennen bringen. Nach gutem Start über die 200m passierte Tapio, Hans, Aaron und Luca allerdings ein kleiner Patzer, der sie leider die sicher scheinende Silbermedaille kostete: Schade! Immerhin bleiben ihnen Bronze und eine kleine Sportstrafe wegen ungleichen Hosen bei der Siegerehrung und die Erkenntnis, dass die Jury in Brandenburg den Unterschied zwischen Dunkelblau und Schwarz selbst aus der Entfernung erkennt. Wieder fürs Leben gelernt!
Aber auch unsere Größten können trotz dieses kleinen Faux-Pas im KIV mit ihren gezeigten Leistungen an diesem Wochenende sehr zufrieden sein, denn Luca und Tapio erreichten beide das KI Finale über 200 m und gemeinsam mit Aaron paddelte Tapio einen schnellen KII über 200 m, so dass unser gesamtes Team eine tolle, harmonische, spaßige und aufregende Regatta hingelegt hat. Diese Mannschaftsleistung hat die Trainerin das ein oder andere Mal neben der Gänsehaut fast zu Tränen gerührt. Dankeschön!
Da freut man sich schon auf die im Juni stattfindenden Ostdeutschen Meisterschaften, wenn wieder eine KC-Delegation an den Beetzsee reist.
Carola