Große Brandenburger 2019

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In diesem Jahr steht uns ein ereignisreicher Mai bevor, wo wir jedes Wochenende auf Regatten unterwegs sind: ach so schön ist das Kanutenleben!

Unser vollgepackter Mai begann direkt am 01.Mai; an dem wir zunächst noch einige neue Boote mit einer Taufe ganz offiziell ihrer Bestimmung übergaben. Diese stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Zahl 7. Sieben heißt die neue Baureihe der zu taufenden Boote, Taufpaten waren drei der sieben Mitglieder des Ältestenausschusses und Namensgeber waren die sieben Zwerge; also eine rundherum stimmige Sache und auch eine rundherum stimmungsvolle Taufe. Vielen Dank an dieser Stelle an die Paten, die Paddler und die Mitglieder, die unsere neuen Boote auf ihre hoffentlich lange, spaßige und erfolgreiche Reise geschickt haben.

Aber der aufmerksame Leser wird bereits gemerkt haben, dass es in diesem Bericht ja gar nicht um die Taufe gehen soll, sondern um eine Regatta; nämlich die „Große Brandenburger“! Und so geht nicht nur dieser Bericht an dieser Stelle weiter, auch wir machten gleich nach der Taufe weiter und machten uns auf den Weg nach Brandenburg, um Zelte aufzubauen und so unseren Stammplatz zu sichern. Das gelang Tom, Adrian, Fabian, Samer, Eric und Carola ganz gut, so dass wir uns eine kleine Stärkung in einem Burger-Schnell-Restaurant mehr als verdient hatten, bevor wir zunächst die Reise zurück nach Berlin antraten, wo noch der Hänger auf sein Beladen wartete. Richtig offizielle Anreise mit Sack und Pack und Kindern und Booten und Taschen war nämlich erst der 2. Mai.

Am Donnerstagmittag auf den Sattelplatz gerollt, begann auch gleich das ganze Regattagetümmel und die Arbeit. Boote abladen und verwiegen. Im Anschluss heißt es einpaddeln gehen und dann darf gegessen werden; Zähne putzen, pullern und ab ins Bett! Schließlich gehört die Große Brandenburger zu den anspruchsvolleren Regatten, wo man schon sein ganzes Können auspacken muss, um das Finale nicht nur von der Tribüne aus zu sehen. Die Anspannung war auch bei der Trainerin groß, da man hier dann doch erkennen kann, wo wir stehen und wie die Chancen bei der Ostdeutschen und der Deutschen Meisterschaft stehen, einen der begehrten Endlaufplätze zu erreichen. Und eins kann ich hier schon mal zaghaft äußern: Die Chancen stehen gut 🙂

Unsere beiden Damen Juniorinnen Lucie und Marie waren zwar noch deutlich von krankheits- und abiturbedingten Trainingsausfällen gezeichnet, schlugen sich aber dafür schon wieder ganz gut. Ein, zwei Kilo Muskelmasse fehlen den Beiden im Vergleich zu ihrer Konkurrenz, aber daran kann man ja ganz leicht arbeiten. Auch Leni und Sophia gehören eher zu den Leichtmodellen in ihren Altersklassen und hatten dementsprechend mit den kräftigen Winböen und den kräftigen Gegnerinnen hart zu kämpfen. Schwer begeistert hat mich der Zwischenlauf der Beiden im KII über 200m in der weiblichen Jugend. Schließlich ist Leni noch Schülerin A und dafür ist sie mit Sophia ein wirklich tolles Rennen gefahren in dem sie am Start mitgehalten haben und auch Boote hinter sich gelassen haben. Eine tolle Leistung!

Tolle Leistungen zeigte aber auch Lenis Bruder Tom mit seinen Mannschaftskameraden Samer, Adrian und Fabian bei den Herren Junioren. Alle vier sind der jüngere Jahrgang, was immer das härtere Jahr ist, aber danach sah es überhaupt nicht aus bei den Jungs. Sowohl im KII über 200, als auch über 1000m konnte die jeweilige Besetzung aus Tom und Fabian und Tom und Adrian das Finale erreichen und dort jeweils im Mittelfeld mitfahren. Bei der angereisten starken Konkurrenz war das schon mal ein erstes Anzeichen dafür, dass sich das harte Wintertraining auszahlen wird in dieser Saison. Auch in den Einern zeigten alle Jungs solide Leistungen, und so verpasste Fabian in seinem Zwischenlauf über 200m zwar das Finale, kann aber durchaus zufrieden mit seinem Rennen sein. Es fehlt an manchen Stellen halt einfach noch der Feinschliff und gerade über die kurze Distanz muss jeder Schlag sitzen, wenn man zu den Besten gehören möchte. Noch etwas knapper als Fabian paddelte Tom mit einem 4. Platz an der Finalteilnahme im KI über 1000m vorbei. Mit Platz 3 hätte er dieses erreicht. Das war wirklich schade, aber nichtsdestotrotz ein tolles Rennen, das ein weiteres Mal gezeigt hat, dass den Jungs nicht mehr viel fehlt, um zu den besten 9 zu gehören. Alle vier Junioren mussten schließlich im KIV über 200m gemeinsam eine bittere Pille schlucken als sie mit einem 4.Platz die erhoffte und ersehnte Medaille verpassten. Sie waren auf einem guten Kurs Richtung Medaille erlaubten sich dann aber einen Patzer und schon war der Traum von der Medaille ausgeträumt. So ist das manchmal einfach und ich hoffe sehr, dass sie daraus lernen. Das Verlieren gehört zum Sport und zum Leben nun mal dazu. Unsere Jungs haben bis jetzt schon soviel erreicht, sind ein tolles Team und haben dabei auch noch Spaß. Ich hoffe sehr, dass sie den behalten, denn wie bereits erwähnt #ohnespaßkeinerfolg.

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Zum ersten Mal in diesem Jahr war Lukas mit dabei, um mal in die anspruchsvollen „großen“ Regatten reinzuschnuppern. Er startete in der Klasse der männlichen Jugend und konnte mit seinem Debüt auf der großen Bühne durchaus zufrieden sein. Vor allen Dingen über 1000m zeigte er ein starkes Rennen, das unterstrich wie weit er in seinem ersten Paddeltrainingsjahr schon gekommen ist, auch wenn natürlich noch eine lange Wegstrecke vor ihm liegt, falls er sich entschließt diesen Weg gehen zu wollen. Dann wäre das Ziel eine Teilnahme bei der DM.

Einige Regatten und Trainingskilometer mehr als Lukas haben unsere Herren auf dem Paddlerbuckel. In diesem Jahr waren auch wieder einige unserer Herren am Start, die letztlich dafür sorgten, dass der KC im Medaillenspiegel auftauchte. Also dafür vielen lieben Dank und herzlichen Glückwunsch an Eric, Thomas, Tapio und Hans. Das restliche Regattageschehen war eigentlich wie immer sprich in aller Herrgottsfrühe aufstehen, aus dem Schlafsack quälen, Rennvorbereitung, essen, Bravo lesen, Karten spielen, lachen, scherzen, quatschen, grillen, Boote einpacken, Zelte abbauen, Sachen packen und wieder ab nach Hause. Also ganz normaler Regattawahnsinn fast wie 2018, außer das die Kids immer größer werden und die Trainerin gleich alt bleibt, voll verrückt;) Etwas anders war es dann allerdings doch in diesem Jahr: es war nachts wirklich sch…kalt. Sowohl die Zelte, als auch die Bootsbezüge, als auch die Trikots waren am Sonntag Morgen gefroren. Das ist zwar mal ganz witzig, wenn das Trikot seine Form behält, aber dennoch etwas worauf ich dankend verzichte und etwas, was das frühe Aufstehen nicht gerade fördert oder irgendwie erleichtert.

Vielen Dank auch an dieser Stelle an unsere zahlreichen Besucher an der Strecke. Es ist immer schön, wenn wir Besuch kriegen und erst recht, wenn der Kuchen mitbringt.

Alles in Allem können wir mit der Großen Brandenburger 2019 sehr zufrieden sein. Es gibt zwar noch Einiges zu tun, aber ein großer Schritt ist bereist getan und unsere Sportler/innen haben gezeigt was und das sie was können, nämlich paddeln, und Spaß haben sie dabei auch noch. Besser geht es nicht! Nach einem solch gelungenen Saisonstart auf der Kurz- und Mitteldistanz freue ich mich sehr auf alle weiteren Regatten und muss zugeben, dass ich seit der DM 2018 nicht mehr aus dem Staunen herauskomme, wenn ich sehe wie weit unsere Kids bis jetzt gekommen sind.

Carola

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