4 Paddlerinnen machten sich am 4.7.20 auf den Weg nach Kratzeburg zum Ursprung der Havel.

Dort ist der Naturcampingplatz ein beliebter Startpunkt.


Coronabedingt waren wir alle nicht in allerbester Kondition, aber der Beginn der Tour ist einfach wunderschön, wenn die Havel in etwa die Ausmaße von Klein-Venedig oder noch weniger hat.

Die Wassertiefe war deutlich weniger als sonst – ich bin vorher noch nie mit dem Boden auf dem Grund entlang geschrabbt, einmal saß ich sogar kurzzeitig fest. Genug Gelegenheit, die wunderschönen Seerosen zu betrachten, die wie gemalt und geradezu perfekt den Weg begleiteten.

Hinter Granzin nutzten wir vorschriftsmäßig und gut gelaunt die Lore, um den etwa 250 – 500 m langen Landtransport zu bewältigen. Hier erwiesen wir uns bereits als echt gutes Team!

So war der erste Paddeltag schön, bis wir auf den Woblitzsee einfuhren, plötzlich von einem Gegenwind Stärke 4 überrascht wurden und uns den Weg zum Paddelverein in Wesenberg schwer erkämpft haben.

Dann fing es an zu regnen und hörte bis zum Schluß nicht mehr auf, mit Ausnahme der Zeit, wo heftiger Starkwind die Tour erschwerten. So verzichteten wir auf die geplante Besichtigung von Fürstenberg und machten uns lieber direkt auf den Weg nach Himmelpfort. Die Anfahrt auf Himmelpfort war wegen des starken Rückenwinds, der so seine eigene Vorstellung davon hatte, wo wir hinfahren sollten und uns gerne quer über den Stolpsee geweht hätte, anspruchsvoll. Die Anlandung war denn auch vergleichbar mit der Anlandung aus der Meeresbrandung, aber wir waren einfach gut 😊.
Die Plätze waren insgesamt gut, die Betreiber sehr freundlich, in Himmelpfort war der Platz geradezu überfüllt, sonst war es eher leer bis sehr leer. In Himmelpfort konnten wir am Platz zudem noch lecker essen.

Ab Himmelpfort ist die Havel zwar sehr schön, aber eben immer sich selber ähnlich. Bei schönem Wetter hätten wir die gleichmäßige Schönheit sicher genossen, bei schlechtem Wetter verliert die Schönheit doch irgendwann ihren Reiz. Die Schleusen funktionieren jetzt hier immer in Selbstbedienung. Wir trafen immer die gleichen Sportboote an der Schleuse wieder, was den Vorteil hatte, dass wir nicht oder kaum selber tätig werden mussten.

In Burgwall, heute Zehdenick angegliedert, zeltet man gewöhnlich am Gasthof „zur Fähre“, oder man gönnt sich den Luxus, sich ein Zimmer zu nehmen. Man kann hier lecker essen und sich ein bißchen für die geleistete Paddelarbeit belohnen.
Die nächste Etappe nach Liebenwalde ist mit 24 km vergleichsweise kurz. Die Marina hier ist recht schön, aber Gabi hatte nach dem vielen Regen nicht mehr die große Lust und hat uns hier verlassen ☹.
In Oranienburg (nur 21 km!) haben wir eine Regenpause erwischt, in der wir die Zelte aufstellen konnten. Dann haben wir bei einem nahegelegenen Griechen super lecker zu Abend gegessen und es uns gut gehen lassen.
So paddelten wir deutlich gestärkt am nächsten – unserem letzten – Tag nach Berlin weiter, mit 34 km die längste Tour, aber am wenigsten anstrengend. Tatsächlich hörte es in Hennigsdorf auf zu regnen und fing erst vor der Schleuse Spandau wieder an. Ab Heiligensee schien sogar die Sonne, eincremepflichtig und es war wie die Belohnung für die durchgehaltenen Regengüsse. Wir waren schon vor 16 Uhr wieder am Verein!