Hof 2018
Wie jedes Jahr am 3. Septemberwochenende lockte auch dieses Jahr der Quellitzsee wieder 1000 Kanuten an, um mit Spaß, Freude, aber auch Ehrgeiz und Ernst an der dort stattfindenden internationalen Sprintregatta teilzunehmen. Selbst Tapio hat sich eine Woche Urlaub von seiner finnischen Armeezeit genommen, um gemeinsam mit uns allen diese merkwürdige, lustige, erfolgreiche, ungewöhnliche, unglaublich tolle Saison abzuschließen.
Gerade in Zeiten in denen man in den Medien liest, dass zwar niemand alleine Sport machen möchte, aber irgendwie doch jeder nur für sich und besseres Aussehen und Lebensgefühl Sport treibt und Vereine und ehrenamtliches Engagement für den Sport und andere Menschen nicht besonders hoch im Kurs stehen, beruhigt und begeistert es, eine Regatta wie Hof zu erleben. Dort demonstrieren und leben sowohl die Veranstalter/innen als auch die Teilnehmer/innen das Gegenteil, und das ist auch gut so; denn gerade die Jüngsten brauchen noch viel Hilfe und gerade in der Gemeinschaft von Jung und Alt machen Sporttreiben und Wettkämpfe bestreiten Spaß und Sinn. Schließlich lernt man voneinander, hilft einander und jeder möchte während des Rennens angefeuert werden, bei Misserfolg getröstet und bei Erfolg bejubelt werden.
Und so reiste auch der KC fast mit seiner gesamten Sportmannschaft und Gästen aus Hamburg, Cottbus, Forst und Potsdam an, um sich ein letztes Mal in diesem Jahr mit Kanuten und Kanutinnen aus aller Welt zu messen, gemeinsam zu feiern und den Kanurennsport in seiner schönsten Form zu leben und zu erleben.
In diesem Jahr stimmte das Motto der Hofer Regatta „Kalt, aber geil!“ zwar nicht, aber richtig böse war niemand, dass die Sonne mit uns lachte und es allen erlaubte in T-Shirt und kurzer Hose zu paddeln.
So konnten Lilly, Emma, Charly, Bruno, Mads, Tobi, Mika, Jonathan, Jonas, Malte, Alina, Leni, Lukas, Adrian, Tom, Samer, Fabian, Marie, Sophia, Lucie, Lars B., Eric, Luca, Aaron, Chris, Hans, Tapio, Benny, Holger, Andreas, Sacha, Lars N., Jens, Claudia, Corinna, Miriam, Steffi, Anna und Carola bei strahlendem Sonnenschein lustige und erfolgreiche Mixed-Rennen, Staffeln, Einzelrennen und Mannschaftsboote paddeln, was das Zeug hält, so dass man beinah wehmütig wurde über das bevorstehende Ende dieser traumhaften Saison.
Und zu Recht schleicht sich in unsere letzte Regatta jedes Jahres immer etwas Trauer und Wehmut ein, denn schließlich sind wir Paddler aus vollster Überzeugung und mit Herzblut, Leidenschaft und Spaß bei der Sache dabei, so dass das Ende des Sommers mit seinen langen Tagen und den vielen Regatten immer wieder traurig ist.
Aber jetzt genug rumgeheult und ab zu den schönen Seiten der Hof-Regatta: Die vielen tollen, spaßigen und erfolgreichen Rennen!
Da ich mich unmöglich entscheiden kann über welche Rennen ich berichten soll und mir unmöglich alle einzelnen Rennen jedes KCers und jeder KCerin merken kann, habe ich diesmal ein Paar der Aktiven gefragt, was ihr schönstes Paddelerlebnis in Hof war.
Bei unseren vier Jungs Tom, Adrian, Samer und Fabian herrschte totale Einigkeit darüber, dass der KIV das tollste, schönste, schnellste, wundervollste Rennen überhaupt in Hof war. Kein Wunder, denn zur großen Freude der Trainerin rundeten die vier männlichen Jugendfahrer eine erfolgreiche Saison mit einem überragenden Sieg in ihrem letzten KIV-Rennen der Saison ab. Und Hofsieger wird man nun wirklich nicht alle Tage (da können sogar Weltmeister- und Olympiasiegerinnen ein Liedchen von singen 😀 ).
Auch bei unseren Herren LK Tapio und Aaron siegte eindeutig der KIV vor allen anderen Rennen, zwar gingen sie gemeinsam mit Luca und Benny nicht als Sieger aus diesem schnellsten Rennen der Regatta hervor, aber eine Medaille konnten sie gewinnen und das ist ja auch aller Ehren wert; erst recht als ein so junges Boot.
Nicht alle Befragten hatten so schnell und so eindeutig eine passende Antwort parat wie die sechs „Männer“. Marie fand genauso wie Leni, Alina und Jonathan einfach alles schön, wobei ihr KI dann doch noch einen knappen Vorsprung vor allen anderen Rennen erhaschen konnte. So wie bei Alina der KII mit ihrem Bruder Fabi auch noch einen besonderen Platz unter all den wunderbaren Erlebnissen einnahm. Bei Mika steht ohne Frage der Gewinn der Silbermedaille im KIV auf Platz Nummer 1, und auch sein Bruder Mads wählt den KIV als tollstes Paddelerlebnis der Regatta. Besonders erfreulich fand ich, aus sehr persönlichen Gründen, Lucies Wahl. Die genoss am Allermeisten den Mixed-KIV der LK, gefolgt von ihrem Mixed-KII mit Benny. Warum die persönliche Freude der Trainerin über diese Wahl (fragt sich vielleicht der Laie)? Na ja, die ist da auch mitgepaddelt und fand das Rennen auch toll!
Ansonsten geht es mir da eher wie Leni und Jonathan und eigentlich wie immer und ich kann mich unmöglich entscheiden, was das Schönste war. Schwer begeistert ziehe ich meinen Hut vor den Leistungen aller unserer Sportler/innen und blicke mit Freude und Glück auf die vergangene und gleichzeitig auf die neue Saison in der hoffentlich neben den kleineren und größeren Rückschlägen und Querelen dann doch wieder all das Positive, die Erfolge, der Spaß, die Harmonie, das Lachen, der Zusammenhalt und das Glück überwiegen werden.
Der Rest in Hof ist Geschichte. Es wurde wieder lecker gegrillt, natürlich die traditionellen Burger, nett gequatscht, Karten gespielt und viel gelacht. Hof begeisterte wieder die ältere Generation und auch einige der jüngeren Heranwachsenden mit einer lustigen und tollen Party im Mannschaftszelt, wo die Tanzbeine geschwungen wurden, auf der Tanzfläche und auf den Bierbänken gleichermaßen. Dort feierten alle Generationen aus den verschiedenen Vereinen bei dem ein oder anderen Kaltgetränk die vergangene Saison und man freute sich schon auf die noch bevorstehenden Rennen am Sonntag zu denen trotz der Party fast alle in ihre Boote fanden. Bei uns fanden alle sowohl pünktlich in ihre Zelte (zum Erstaunen der Trainerin), als auch am nächsten Tag pünktlich in ihr Boote (zum Erstaunen der Trainerin). Einzig erstaunlich war am Samstagabend, dass sogar eine Person mehr den Weg in eines unserer Jungszelte gefunden hatte. Zwar äußerst pünktlich, aber irgendwie doch nicht ganz richtig. Glücklicherweise konnte dieses Missverständnis noch geklärt werden und alle fanden ihren verdienten mal längeren, mal kürzeren Schlaf, bevor es Sonntagfrüh, wie immer viel zu früh, aus den Schlafsäcken ging, um sich dem totalen Regattawahnsinn hinzugeben.
Wir sammelten noch einige Medaillen und Siege an diesem sonnigen Sonntag und wie ihr ja bereits gelesen habt, noch eine Menge toller, schöner, unvergesslicher Erinnerungen, die wir alle mit nach Hause nahmen. Aber bevor es nach Hause gehen konnte, spielte erst die altbekannte Melodie an: Pack die Boote und Zelte wieder ein! Nachdem das dann endlich irgendwann vonstatten gegangen war, rollten wir mit unserem Konvoi in Richtung Berlin, natürlich nicht ohne die nötige Pause zur Nahrungsaufnahme bei einem der einschlägigen Burgerrestaurants.
Und schon ist die Saison 2018 Geschichte, und wir stecken mitten im Wintertraining und in der Planung und Vorbereitung auf die Saison 2019. Es war schön und merkwürdig, unglaublich, traumhaft und anstrengend, lustig, erfolgreich, toll und einfach wunderbar!
Ich bin dankbar ein Teil dieser Saison und dieser Mannschaft gewesen zu sein und freue mich schon auf die Nächste mit all ihren lustigen und bunten Geschichten und hoffentlich erfolgreichen Rennen.
Carola