Vom 27.06-29.06. sollte eigentlich ein Oceansport-Wettkampf in Rerik stattfinden. Erstmals wollte der KC auch mit einem Teil der Jugendgruppe an den Start gehen. Leider fiel das Rennen zu seinem 10 jährigen Jubiläum aufgrund eines Munitionsfundes am Strand aus.

Da aber alles von uns bereits organisiert war, der Bus von der Firma Alexander geliehen und der Urlaub eingereicht, beschlossen wir dennoch mit unseren Jugendlichen Mert, Tapio, Ole, Aaron, Luis und Rike übers Wochenende an die Ostsee zu fahren, um ihnen eine weitere Facette des Kanusports näher zu bringen. Statt nach Rerik ging`s nach Börgerende und dank einer Leihgabe und einer Menge privater Surfskis konnten wir mit 9 Booten gleichzeitig auf die Ostsee, so dass alle Jugendlichen plus erwachsene Begleitung gemeinsam paddelten.

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Glücklicherweise zeigte sich die See am Samstag für unsere Zwecke von ihrer schönsten Seite. Vormittags surften die Jüngeren unter Besten Voraussetzungen ihre ersten Wellen und übten das „Wiedereinsteigen“ vom Wasser aus.

Nachdem die Sechs ihren Spaß mit Boot und Wasser hatten, paddelten die „Großen“: Sacha, Carola, Lars, Hans, Bastian und Steffi von Börgerende nach Warnemünde während die „Kleinen“ am Strand liegen dürften. Ein drohendes Gewitter sorgte für eine kleine Unterbrechung der erwachsenen Paddeltour, die aber schließlich alle am Strand von Warnemünde heil beendeten. Dort warteten netterweise Aline und Tine auf uns, um alle zurück zum Zeltplatz zu kutschieren.

Anschließend folgte eine weitere Wellensurf-Trainingseinheit für die jüngere Generation bis es Zeit wurde den Tag beim Essen ausklingen zu lassen. Ganz Regatta üblich wurde abends gegrillt. Leider begrüßte uns der Sonntag mit nicht wirklich schönem Wetter, so dass wir Zelte und Boote schnell verstauten und uns auf den Heimweg machten. Aber trotz des regnerischen Abschlusses und einiger Stunden im Stau auf der Autobahn war es ein tolles Wochenende bei dem wir alle viel Spaß hatten und weitere Paddelerfahrungen sammeln konnten.

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Natürlich beinhaltete dieses Wochenende nicht nur Spaß, sondern bedeutete auch Training für die bevorstehenden Wettkämpfe.

Am 02.08. fand in Warnemünde der Ostseecup und die damit verbundene erste Deutsche Meisterschaft im Oceansport statt. Mit von der Partie vom KC waren Micha, Bastian, Lars, Steffi, Carola, Mert, Sacha, Tine und Ole. Freitagmittag ging´s los zur Ostsee und nach einigen Schwierigkeiten einen Zeltplatz zu bekommen, konnten wir unser Lager glücklicherweise doch noch aufschlagen, um im Anschluss eine kleine Runde zu paddeln, während Micha seine Angel ins Meer warf. Mit den Fischen hat´s nicht geklappt und so gab´s schnöde Nudeln mit Tomatensoße zum Abendbrot.

Samstag ging`s dann in aller Frühe los zur Anmeldung für den Wettkampf. Die Wettkampfstrecke betrug 20 km, und man paddelte von Warnemünde nach Kühlungsborn. Krankheitsbedingt konnte Carola leider nicht starten, aber Bastian, Lars, Steffi, Sacha, Mert und Ole wagten sich auf die Ostsee, um sich mit den anderen Oceansportbegeisterten zu messen. Die Bedingungen waren nicht allzu schwierig und so kamen alle zwar sichtlich erschöpft, aber gesund und glücklich am Strand von Kühlungsborn an. Besonders Mert und Ole gebührt ein dickes Lob für die gezeigte Leistung. Schließlich war es nicht nur ihr erstes Rennen auf der Ostsee, sondern auch das Erste, das die sonst längste Wettkampfstrecke von 5000m deutlich übertraf. Beide sind einen tollen Wettkampf gepaddelt, wobei Ole auch noch Sacha an Bord hatte, den er im Surfski-Zweier übers Meer schieben musste. Mert wagte sich ganz allein auf die Strecke und kam nach 1:42 wieder am Strand an. Steffi konnte mit 1:37 sowohl Mert als auch die gesamte Damenkonkurrenz hinter sich lassen. Lars schaffte es mit Platz 19 ganz knapp in die Top 20, was Bastian mit Platz 21 leider knapp verpasste.

Leider musste der Veranstalter auf die tolle Leistung unserer zwei und zwei weiterer Jugendlicher erst aufmerksam gemacht werden, so dass schließlich doch noch ein kleiner Preis für Mert und Ole heraussprang.

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Gefeiert wurde diese Regatta mit einem netten Essen beim Griechen und anschließender Kartenspielsession am Campingplatz, bevor alle vollkommen erschöpft schlafen gingen. Nach kurzer sonntäglicher Trainingseinheit, die einige der Gruppe noch nach Heiligendamm führte, hieß es aber leider schon wieder: Zelte packen, Boote laden und ab nach Hause!

Europameisterschaft in Portugal

Nach diesen zwei Ausflügen auf unserem heimischen Meer hatten drei KCer immer noch nicht genug Meerwasser genossen, und so machten sich Bastian mit Tine im Schlepptau, Sacha und Carola auf den Weg nach Portugal, um an der ersten Surfski-EM teilzunehmen. Diesmal brauchten wir keine Boote laden und uns ins Auto setzen, sondern einfach nur einchecken und der Flieger brachte uns ans Ziel. Abgeholt wurden wir freundlicherweise vom Shuttle-Service des Veranstalters, der uns heil im Hotel absetzte.

Am Donnerstag morgen gings dann nach dem Frühstück erstmal gleich zum Strand, um alle Renninformationen zu erhalten und eine Runde auf dem Atlantik zu paddeln.

Wenn man nicht mit dem eigenen Boot anreist, besteht bei den Surfski-Wettkämpfen und so auch bei dieser EM die Möglichkeit vor Ort einen Surfski zu leihen. Normalerweise kostet das Geld, aber da wir drei unter den ersten 50 Anmeldungen waren, lieh uns der Veranstalter die Ski kostenfrei. So hieß es aber dennoch zunächst herausfinden, welches Boot einem zugeteilt ist und dieses dann einstellen und Probe fahren. Dank einer guten und engagierten Organisation ging das alles relativ schnell von statten, so dass wir endlich paddeln gehen konnten.

Eigentlich sollte es eine Trainingsfahrt geben bei der man die Möglichkeit gehabt hätte die Wettkampfstrecke abzufahren, aber aufgrund des starken Windes und der harten Bedingungen, wurde dieses Training abgesagt. Stattdessen fuhren wir mit Shuttle und Hänger nur ein kleines Stück zum nächsten Hafen, um dann 8 Kilometer zurück zum Strand zu paddeln. Viele nutzten diese Chance, trotz der anspruchsvollen Bedingungen, wenigstens ein Stück der Wettkampfstrecke kennen zu lernen. Unter den Mutigen waren neben Sacha, Carola und Bastian, auch unser 1. Vorsitzender Peter, der ebenfalls in Portugal zu Gast war.

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Der Einstieg in der geschützten Hafenbucht barg noch keine Schwierigkeiten für alle Beteiligten, was man vom Rest der Strecke nicht behaupten kann. Kurz nachdem wir die Bucht verließen, bekamen wir einen ersten Eindruck davon, wie groß Wellen werden können und das die Wellen der Ostsee nichts zu tun haben mit den Atlantikwellen.

Schließlich schafften wir es aber alle wieder gesund und munter am Strand anzukommen, wobei Peter nach einer Schwimmeinlage auf die Hilfe einiger Taucher angewiesen war, um wieder auf sein Boot zu kommen. Diese erste Paddeleinheit war schon sehr beeindruckend und uns allen wurde klar, dass wir noch eine Menge Arbeit und Trainingskilometer vor uns haben, bevor man locker mit solchen Bedingungen umgeht. Leider blieb uns kein weiterer Übungstag, da das Rennen von Samstag auf Freitag vorverlegt wurde, damit man einer EM würdige Bedingung hat und der Freitag mehr Wind und höhere Wellen versprach.

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172 Starter. Mittendrin Sacha, Carola und Bastian.

Und so standen Sacha, Bastian und Carola am Freitag mit 172 anderen Surfskipaddler/innen mit ihren Paddeln am Strand bereit zu ihren Booten zu rennen und sich in die Wellen zu stürzen. Mit dieser Menschenmenge gemeinsam am Strand zu stehen, war ein sehr beeindruckendes Erlebnis für uns alle, und es war toll Teil davon zu sein.

Von dem Rennen selbst kann leider keiner von uns sagen, dass es zufriedenstellend war. Wir konnten aus unterschiedlichsten Gründen nicht unsere gesamte Leistung abrufen, so dass die Ergebnisse nicht wirklich erwähnenswert sind. Nach dem Start musste man zunächst durch ein Seitenwellenstück bevor man um eine Boje in den Wind drehen konnte und mit den Wellen und dem Wind an der Küste entlang zum Zielstrand paddelte. Auf diesem sehr wackeligen Beginn des Rennens machte Sacha dann leider auch gleich mal Bekanntschaft mit dem Wasser, indem er sich hineinstürzte. Also alles andere als ein gelungener Start.

Einige der Wellen, die sich an der Steinküste und an vor gelagerten kleinen Inseln auftürmten, beeindruckten uns Flachwasserpaddler doch sehr. Das ein oder andere Mal bremsten Bastian und Carola dann lieber auch ab, wenn uns das Tempo auf einer Welle etwas zu hastig wurde. Für die Europameister aus Frankreich waren es hingegen spaßige Bedingungen, so dass man wohl neidlos anerkennen muss, dass die richtigen Surfskifahrer den Sieg nach Hause gepaddelt haben.

Wir waren schließlich glücklich dabei gewesen zu sein und das Rennen beendet zu haben. Am Freitagabend zeigten dann noch einige Flachwasserspezialisten wie Ronny Rauhe und Franziska „Hannelore“ Weber ihre Sprintfähigkeiten, während wir Oceanpaddler ein Schwein vom Grill genießen durften. Ein sehr netter Abschluss eines ereignisreichen und anspruchsvollen Renntages.

Am Samstag und Sonntag konnten wir dann noch die portugiesische Sonne genießen, bevor es für Sacha und Carola am Sonntagabend zum Flughafen ging. Ganz früh am Montag hieß es nämlich schon wieder: Ab nach Hause!

Schließlich wartete Montagabend schon der Rennsporthänger auf uns, da sich Dienstag früh Carola und die männliche Jugend (Mert, Tapio, Ole, Aaron) bereits auf den Weg nach Hamburg zur Deutschen Meisterschaft im Rennsport machen musste. Es blieb also nicht lange Zeit mit dem Rennen in Portugal zu hadern, da die nächsten Aufgaben schon auf uns warteten, wegen der die EM ja auch nur ein Kurztrip gewesen war.

Aber auch sonst sind wir alle immer noch Oceansport begeistert und fahren am 04.10. im schönen Holland unser letztes Rennen in diesem Jahr!

Carola

Die Bilder aus Portugal sind der Seite  https://www.facebook.com/oceanracingportugal2014  entnommen.