ODM 2016

Nach dem spontanen Abstecher nach Jena ging`s geplant in unserem Regattakalender weiter. Die Ostdeutsche Meisterschaft stand als nächstes vor der Tür. Allerdings kommen zu diesen Qualifikationswettkämpfen für die im August anstehenden Deutschen Meisterschaften nicht alle Kinder zum Einsatz.
In diesem Jahr waren wir mit 5 Schüler A, 7 Junioren, 2 LK- und 2 AK-Fahrern in Brandenburg auf dem Beetzsee vertreten. Die ODM hat einen sehr engen und vollen Zeitplan, so dass hier bereits einige Disziplinen des Schülermehrkampfes am Donnerstagnachmittag ausgetragen werden müssen.
Das hieß für uns: Mittwochabend Hänger laden und Donnerstagvormittag ab nach Brandenburg.
In diesem Jahr wurde das Trainerinherz zumindest ein wenig im Vorfeld geschont indem keine Klassenfahrten oder sonstige Verpflichtungen stattfanden und niemand einen Flug verpassen konnte. Ganz plan- und ordnungsgemäß wurden Donnerstag alle Boote gewogen, und Kids und Männer gingen sich vorbildlich einpaddeln.
Malte, Tom, Samer, Fabian und Adrian mussten schließlich auch schon zeigen wie gut sie 100 m sprinten können, die eine Teildisziplin des Schülermehrkampfs sind und bereits Donnerstagnachmittag ausgetragen werden. Leider was die Strecke noch nicht für den Schifffahrtsverkehr gesperrt, so dass man von sehr unfairen Wettkampfbedingungen sprechen muss. Vor allen Dingen, da es sich um ein Einzelzeitfahren handelt und somit einer von den Wellen erwischt wurde und der nächste nicht, gleiches gilt natürlich ebenfalls für sehr unterschiedliche Windverhältnisse.
Einige Sportler kippten in den Wellen, einige mussten auflegen und auch Tom traf ein ganzes Wellenset. Er paddelte dennoch tapfer weiter, erntete dafür Applaus von der Tribüne, und ich wurde am Abend von anderen Trainern angesprochen, dass das echt hart für ihn gewesen sein muss und er das doch gut gemeistert hat. Für seine 100 m Zeit half das zwar nicht, aber immerhin besser als nichts.
Nach diesem kurzen ersten Einstieg ins Wettkampfgeschehen begaben sich alle nach dem Essen früh ins Bett, denn die Weckzeit lag mit 6 Uhr doch eher in den frühen Morgenstunden. Wer mich kennt, weiß, dass das so gar nicht meine Zeit ist, und dieses frühe Aufstehen gehört für mich zu den nicht so angenehmen Dingen, die leider zu jeder Regatta dazugehören. Aber was muss, dass muss!
Die Schüler A begannen um 8 Uhr mit den Disziplinen des Mehrkampfes, die ohne Boot zu bewerkstelligen sind: Laufen, springen, werfen und das alles auf einem Sportplatz ohne ein Fleckchen Schatten. So hatte die frühe Zeit zumindest den kleinen Vorteil, dass es nicht sofort viel zu heiß war.
Für die Junioren hieß es gleich mal hektisch paddeln, um die Vor- und Zwischenläufe über die 200 zu absolvieren.
Sowohl im KI schafften Aaron und Tapio den Sprung in den Zwischenlauf, als auch gemeinsam mit ihrem jeweiligen Partner Niclas und Mert im KII. Obwohl Tapio und Mert es richtig eng machten und damit das Nervenkostüm ihrer Trainerin das erste Mal an diesem Wochenende strapazierten.
Als ich selbst noch Rennsportwettkämpfe gefahren bin, war ich ja auch immer wahnsinnig aufgeregt, aber mit dem Startschuss verflog dieses Gefühl. Jetzt steh ich am Rand und die Aufregung scheint gar kein Ende zu nehmen. Glücklicherweise wurde diese Qual auch ab und zu positiv beendet. Die vorgenommenen Ziele haben wir fast alle erreicht. Nachdem es die letzten zwei Jahre immer verdammt knapp war, hat Tapio endlich den Einzug in das Finale der Herren Junioren über 200m im KI geschafft. Tapio, Aaron und Mert waren jeweils im Zwischenlauf über die 500m und Mert im KI über 1000m. Mit den Platzierungen in den Zwischenläufen haben sie sich damit eine gute Voraussetzung geschaffen, um an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen zu können.
Das Ziel Tapio und Mert im KII über eine Strecke im Finale zu sehen, hat leider ganz knapp nicht geklappt, aber mit einem 4. und einem 5. Platz im Zwischenlauf über 1000 und über 200m sieht es auch hier gut aus für einen Startplatz auf der DM.
Unsere Schüler A schlugen sich bei ihrem Mehrkampf ganz tapfer, und es gab einige Platzierungen im Mittelfeld für die Jungs. Auf den 500 m mussten sie dann aber doch die Konkurrenz ein ums andere Mal ziehen lassen, wobei man deutlich eine Leistungssteigerung erkennt und sie gerade in den Mannschaftsbooten zum Mittelfeld gehören. Im KIV gelang ihnen dementsprechend der Einzug in den Zwischenlauf und dort belegten sie einen mittleren Platz, der leider nicht für das Finale reichte. Da aber sowieso ein Großteil der Jungs die Sommerferien über verreist ist, wäre das selbst bei erreichter Qualifikation nichts mit der Teilnahme zur Deutschen geworden. Zwar fuhren alle eine gute 2000m, die zur DM qualifikationsfrei ist, aber ohne Training in den Ferien, macht auch ein solcher Start keinen Sinn.
Von unseren weiteren Junioren im Canadierbereich und den zwei AK-Fahrern Sacha und Andreas gibt es natürlich wieder über eine Menge sportlicher Erfolge zu berichten, die dazuführen, dass wir im Medaillenspiegel auftauchen. Jonas, Arved und Marc qualifizierten ihre CI jeweils nicht nur für eine Teilnahme an der DM, sondern es wurden auch noch Medaillen geholt, was ihnen auch in der CII-Konkurrenz gelang. Nachdem Marc äußerst erfolgreich auf der Kurzstrecke war und dort mehrfach auf dem Podest stand, blickten wir alle gespannt auf die 2000m-Strecke und ob den 3 KC-Startern am Ende der Wettkämpfe noch mal gelingen würde die Medaillen einzuheimsen. Arved und Jonas holten schließlich Silber und Bronze nach Charlottenburg, wohingegen Marc es leider vorzog sich in die Fluten des Beetzsee zu kippen, was nichts Ungewöhnliches bei einem Langstreckenrennen ist. Uns Zuschauern tat nur Marcs Paddel etwas leid, dass wegen des spanischen Temperaments doch etwas über den Beetzsee flog.
Trotz dieses kleinen Malheurs kann Marc aber dennoch sehr zufrieden mit seiner ersten Ostdeutschen Meisterschaft sein, genau wie Sacha, der ebenfalls Neuling war und sich gemeinsam mit Andreas im LKV Berlin KIV gleich mal die Goldmedaille schnappte. Andreas war natürlich auch wieder im KI vorne mit dabei. Peter konnte in diesem Jahr leider nicht mit mischen, da er sich aufgrund eines kleinen Ausrutschers nicht mehr auf den Beinen halten konnte und sich drei Rippen gebrochen hat. Damit wurde folglich nichts mit dem geplanten Start im CI über 200 m. Schade!
Nach diesen aufregenden, lustigen, erfolgreichen und mit den Aufstehzeiten von 6 Uhr, 5 Uhr und 6.30 Uhr auch anstrengenden und ermüdenden drei Tagen am Beetzsee waren wir zufrieden am Sonntagnachmittag zurück an der Scharfen Lanke. Der Hänger war wie immer schnell abgeladen und dürfte in seine verdiente kleine Sommerpause bevor er im August zu den Deutschen Meisterschaften wieder zum Einsatz kommt.
Für die Junioren gab und gibt es natürlich keine Pause, sondern gleich am Montag starteten wir in den letzten Trainingszyklus vor der DM, um noch die ein oder andere Sekunde herauszuholen und den letzten Feinschliff zu tätigen.

Carola