ODM 2018
Bevor ihr den Bericht der diesjährigen Ostdeutschen Meisterschaft genießen könnt, gibt`s erstmal eine Entschuldigung von der Trainerin in ihrer Funktion als Kamerafrau an unsere begeisterten und treuen Fans dafür, dass es die spannendsten und tollsten Rennen leider nicht zur Weihnachtsfeier zu sehen geben wird. DER GRUND: die Trainerin war viel zu aufgeregt und angespannt um filmen zu können. Das wären unglaublich verwackelte Aufnahmen geworden, da an eine ruhige Hand überhaupt gar nicht zu denken war. Es tut mir leid!
Aber fangen wir von vorne an. Donnerstag (21.06.) 10 Uhr Abfahrt im KC, auch da war der Aufregungspegel schon leicht angestiegen. Vor Ort angekommen, wartete glücklicherweise unser angestammter Zeltplatz auf uns, den Peter netterweise bereits Mittwochabend für uns abgesteckt hatte. Bevor die ersten Regentropfen kamen, schafften wir es, dank tatkräftiger Unterstützung von Jens, alle unsere Zelte aufzubauen. Während es anfing zu stürmen und auch etwas Wasser von oben kam, genossen wir einen kleinen Mittagssnack bevor es wieder an die Arbeit ging, denn schließlich mussten noch alle Boote ausgepackt und gewogen werden.
Außerdem hatte unsere jüngste Teilnehmerin Leni noch den 100m Sprint als Teil des Schülermehrkampfs vor sich, und so galt es auch, sich auf den Wettkampf einzustimmen. Zu diesem Zeitpunkt machte sich langsam die Erkenntnis bei der Trainerin breit, dass es wohl ganz schön aufregend werden würde an diesem Wochenende, denn das Herzklopfen hatte jetzt bereits das Level der anderen Regatten beim Schauen der Endläufe erreicht. Auweia, und wir hatten noch gar kein Rennen!
Während starke Windböen tobten und immer wieder über die Regattastrecke fegten, dürften die weiblichen und männlichen Schüler A ihren ersten Wettkampfteil des Mehrkampfs absolvieren: den 100m Sprint als Einzelzeitfahren. Bei den herrschenden Wetterbedingungen ist es mehr als fragwürdig wie fair ein Zeitvergleich ist. Leni ging für den KC an den Start und kämpfte tapfer gegen Sturm, Wellen und die Zeit. Und das war es dann auch schon für den ersten Wettkampfnachmittag, und wir konnten unsere Nudeln Bolognese genießen, während unsere Nachbarn die Cottbuser ebenfalls alle eingetrudelt waren. Im Anschluss ging es früh ins Bett, denn um 5.30 Uhr sollte am Freitagmorgen der Wecker klingeln.
Und das tat er auch pünktlich und Aktive und Trainerin quälten sich aus den Federn, um in einen langen und aufregenden Tag zu starten. Leider war es auch an diesem Freitag wieder sehr windig mit stürmischen Böen, die bedauerlicherweise zu unfairen Wettkampfbedingungen führten, da die Bahnen 5-9 die letzten 150m den windgeschützten Bereich der Tribüne genießen konnten, während Bahnen 1-4 weiterhin mit dem Wind kämpfen mussten, und so hatten auch unsere Sportler/innen mal Glück und mal Pech mit der Bahnverteilung. Aber wie eigentlich immer kämpften alle tapfer und ließen sich durch Wind und Wetter nicht die Laune vermiesen und schon mal gar nicht den Spaß am Paddeln 🙂 Tom, Fabian und Adrian erreichten im KI der männlichen Jugend über 200m und über 500m den Zwischenlauf, den Samer über 200m leider knapp verpasste. Sophia und Marie landeten mit Platz 6 im Vorlauf über 200m im KII der w. Jugend sicher im Zwischenlauf und auch über 500m vervollständigten die Beiden mit einem 7. Platz im Vorlauf das Starterinnenfeld im Zwischenlauf. Aaron verpasste in seinem ersten Jahr in der LK im KI über 500m den Zwischenlauf, aber es war schön zu sehen, dass es drei quantitativ und qualitativ gut besetzte Herren LK Vorläufe gab. Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass doch einige junge und auch ältere Sportler sich fernab von Nationalmannschaft und internationalen Einsätzen der Herausforderung der Leistungsklasse stellen. Auf 200m erreichte Aaron dann wenigstens den Zwischenlauf, während Luca direkt ins Finale paddelte und dort 5. wurde. Gemeinsam schafften sie es auch im KII eine Runde weiter in den Zwischenlauf.
Bei den Zwischenläufen der männlichen Jugend im KI über die Sprintstrecke schlugen dann fast unerträgliche Aufregung und unglaublich starker böiger Wind gnadenlos zu. Die Aufregung betraf vor allen Dingen die Trainerin; der Wind erwischte leider Tom auf Bahn 2. Pünktlich zum Lauf von Tom und Fabian fegten starke Winde und Regen über das Starterfeld, so dass Tom nach dem Startsieg zwar vorne lag, aber diese Position ab dem Tribünenbereich gegen die unteren Bahnen nicht annährend halten konnte. Er kämpfte tapfer, hatte aber gegen die äußeren Bedingungen keine Chance. Wenigstens Fabian konnte seine Bahn 5 und die damit verbundene Chance sich im Windschatten nach vorne zu kämpfen nutzen. Mit einem guten Rennen landete er knapp auf dem 3. Platz. Leider verpasste er den benötigten 2. Platz ebenfalls und auf die beste Zeit zu hoffen, war bei diesen Wetterverhältnissen eine Lotterie, vor allen da der Wind sich nach 5 Minuten wieder beruhigte. Und so reichte es bedauerlicherweise auch für Fabian nicht fürs Finale, aber mit der 10.besten Zeit steht er zumindest auf Position 1 der Nachrückerliste. Man kann für die DM also noch hoffen, dass heißt: ARTIG DAUMEN DRÜCKEN!! 🙂
Dieser Zwischenlauf war für die Trainerin ein wahres Wechselbad der Gefühle und fast gar nicht zu ertragen, vor allen Dingen weinte sie beinah als der Wind wieder zunahm und über das Starterfeld fegte und die Chancen von Tom zunichte machte und für Fabian zumindest schmälerte über die Zeit weiterzukommen. Aber es blieb keine Zeit lange mit dem Schicksal zu hadern. Es folgten noch viele weitere Rennen. Leider landete Leni mit einem soliden 7. Platz im KI 500m der Schülerinnen A nicht im Zwischenlauf. Bei einem riesigen Starterinnenfeld hätte sie bereits im Vorlauf 3. werden müssen. Fabian und Tom erreichten im KII über 500m den Zwischenlauf, was Samer und Adrian bedauerlicherweise nicht gelang.
Es folgten noch die Vor- und Zwischenläufe über 1000m und die Zwischenläufe über 500m an diesem sehr langen Wettkampftag, der bei allen Beteiligten an den Kräften nagte, aber so ist das, wenn man zur Deutschen fahren möchte. Im KI über 1000m der Jugend verpasste Adrian mit Platz 7 denkbar knapp die Zwischenlaufteilnahme, wohingegen Tom mit Platz 2 souverän eine Runde weiterkam, ebenso wie Fabian mit Platz 5. Marie paddelte ähnlich wie Adrian ganz knapp am Zwischenlauf vorbei, den Hans und Aaron im KII 500m der Herren LK tapfer bestritten. Im Zwischenlauf über 1000m konnte Tom dann ein weiteres Mal ein gutes Rennen abrufen, was ihm einen 5.Platz und den 10. Nachrückerplatz sicherte. Unseren langen und aufregenden Freitag beendeten Marie und Sophia um 19.31 Uhr mit ihrem Zwischenlauf im KII der w. Jugend über 500m. Am Abend hatten dann alle vollkommen zu Recht so richtig Kohldampf und waren sehr dankbar für Fleisch und Würstchen vom Grill, bevor es erschöpft in die Schlafsäcke ging, denn schließlich startete auch der Samstag wieder sehr früh mit den Zwischenläufen über 200 und 500m.
Um 7.09 Uhr erreichten Luca und Aaron mit Platz 5 im KII der Herren LK über 200m leider nicht das Finale. Gleich ein Rennen später konnten Adrian, Fabian, Samer und Tom ihren Lauf im KIV 500m gewinnen und sicherten sich somit nicht nur einen Finalplatz, sondern auch die Teilnahme zur DM. Im KII wurden Tom und Fabian dann leider nur 8. Diese kleine Enttäuschung machte Tom allerdings um 10.54 Uhr im Zwischenlauf über 500m im KI wieder fast vergessen indem er ein super Rennen fuhr und mit Platz 3 denkbar knapp, wie Fabian bereits auf 200m, an der Finalteilnahme vorbeipaddelte. Also dürft ihr schön artig für beide Jungs die Daumen drücken, dass es vielleicht mit dem Nachrücken etwas wird. 🙂
Auf 1000m im KII blieben dann allerdings beide KC-Boote mit Tom und Fabian und mit Samer und Adrian unter den Erwartungen. Keiner erreichte den Zwischenlauf. Bei den Zeitläufen über 1000m im KI der Schülerinnen A erreichte Leni in ihrem Lauf einen 6. Platz. Hingegen nicht das Ziel erreichte Lucie im KI der Juniorinnen bei ihrem ersten Auftritt bei der diesjährigen ODM. Über 200m endete ihr Rennen leider direkt vor der Tribüne mit einer Schwimmeinlage, aber auf 500 und 1000m erreichte sie sicher das Ziel und paddelte auch gemeinsam mit Marie einen schönen KII. Bei unseren vier Jugendfahrern schien dann am Ende des Tages doch etwas die Luft raus zu sein, und so endete das Finale im KIV mit einem 9. Platz. Abends gab`s dann Burger zu genießen und das Fußballspiel als Deutschland noch bei der WM dabei war, bevor es für unsere letzte Nacht am Beetzsee wieder in die Zelte ging.
Am Sonntag sorgten dann unsere Cottbuser Canadierfahrer im CII über 500 und 1000m immerhin dafür, dass 2 Silbermedaillen auf unserem Medaillenkonto verbucht wurden. Über die 2000m fischte Arved dann auch noch seine 3. Silbermedaille aus dem Beetzsee. In den Einern über 1000 und 500m paddelten beide leider an den Medaillenrängen vorbei, aber es ist ja auch schließlich ihr erstes LK Jahr. Nach 11:44 Minuten war Leni auf ihren 2000m wieder im Ziel und Tom wurde 15., Fabian 27., Samer 33. und Adrian 35. von 42 Startern bei der männlichen Jugend. Und plötzlich war der ganze Spuk auch schon wieder vorbei, und ich muss sagen, dass es sehr viel Spaß gemacht hat und schön zu sehen war, wie weit wir inzwischen gekommen sind und mit wieviel Freude, Spaß, Engagement, Energie und Power mit Charme alle Beteiligten mit dabei waren.
Es wird richtig schwer am Ende dieses außergewöhnlichen Jahres sagen zu können, welche Regatta unsere schönste war, denn bis jetzt stehen sie bei mir alle auf Platz 1 in dieser harmonischen, erfolgreichen und witzigen Saison.
Carola
P.S.: Die einzigen Dinge, die jetzt noch fehlen sind mit letzter Konsequenz und aller Energie das Training nach der ODM und vor der DM zu bestreiten, was nun mal essentiell ist für eine erfolgreiche Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft.
Carola