Surfski und Anderes

Natürlich sind unsere Wettkampfsportler/innen wie jedes Jahr nicht nur auf dem Flachwasser in Kajak und Canadier unterwegs, sondern reisen und paddeln auf den Gewässern Deutschlands und Europas auch in anderen Booten für den KC.

Sacha und Carola verschlug es gleich im Januar zum ersten Mal nach Lanzarote um dort am Atlantic Ocean Surfski Race teilzunehmen. Im Vorfeld überzeugte dieser Wettkampf durch eine Empfehlung von einer der erfolgreichsten Surfskifahrerinnen und durch das günstig gelegene Datum. Im Januar ist es nicht ganz so dramatisch und mit keinem schlechten Gewissen seitens der Trainerin verbunden, die Schäfchen zugunsten eigener Wettkämpfe mal alleine zu lassen. Und um es schon mal vorweg zu nehmen: Dieser Ausflug nach Lanzarote hat sich wirklich gelohnt!

Eigentlich sollten 3 Etappen entlang der lanzarotinischen Küste mit insgesamt 40 km gepaddelt werden. Aufgrund der sehr starkem Winde und riesiger Wellen hatte der Veranstalter die erste Etappe allerdings bereits am Vorabend des Rennens beim Briefing abgesagt. Da wir am Morgen mal zum Startpunkt gefahren waren, wußten wir, dass es wirklich schon schwierige Bedingungen an diesem Tag gewesen wären und Wind und Wellenhöhe sollten zum Wettkampftag noch weiter zu nehmen. Sacha beschäftigte sich somit die halbe Nacht mit den Wind- und Wellenvorhersagen und auch Carola schlief sehr unruhig. Wir sind zwar bereits einige Rennen auf dem Meer gefahren, aber noch nie bei solch angesagten Wellenhöhen. Außerdem standen uns auch nur geliehene Surfskis zur Verfügung, also nicht unsere gewohnten eigenen Skis.

Samstagmorgen wurden dann alle Sportler/innen pünktlich und gut organisiert zum Startpunkt der ursprünglich 2. Etappe geshuttelt. Dort zeigte sich ein beeindruckendes Bild mit Küste, Wind, Wellen und Schaumkronen brechender Wellen noch 2 km entfernt von der der Küste. Haderte Sacha noch relativ lange gemeinsam mit Sportlern aus Südafrika und Irland, ob er an den Start gehen sollte, hatte Carola schnell entschieden dieses Risiko für Mensch und Material micht einzugehen; vor allen Dingen, da man direkt an der Kaimauer des Hafens vorbei musste, wo die Wellen zurückliefen und ein wahres Wellenchaos mit riesigen Wellen aus allen Richtungen entstand. Außerdem bestand immer noch die Möglichkeit nur die 3. Etappe zu paddeln, die im geschützten Bereich am Strand gestartet werden sollte und generell weniger windanfällig war.

Nach langer Inspektion der Wellen und reichlicher und reifer Überlegungen entschied sich Sacha ebenfalls gegen die Teilnahme an dieser 1. Etappe. Wir haderten noch kurz mit der Entscheidung als wir sahen, wer sich alles bereit machte um sich aufs Meer zu wagen. Allerdings wurdeb wir nur wenig später in unserer Einschätzung der Bedingungen bestätigt, denn der Veranstalter blies nach Beratung mit den weltbesten Surfskifahrer/innen den Start der Etappe ab. SAFETY FIRST!

Die 3. Etappe wurde dann aber doch noch gestartet und reichte mir persönlich vom Schwierigkeitsgrad immer noch dicke. Nach nicht so schlechtem Start sorgten die zurücklaufenden Wellen von der Küste dafür, dass es einigermaßen schwierig war, die richtige Spur zu finden. Es war ja auch seit Oktober das erste Rennen auf dem Meer, und da wir, im Gegensatz zu anderen Surfskipaddlern auf Motorbootwellen üben, dauert es doch immer etwas sich einzugrooven. Aber am Ende kamen wir heil und halbwegs zufrieden im Ziel an und glücklicherweise ist Carola alt genug, so dass sie bei den über 40jährigen Frauen soager gewinnen konnte.

Am 12.05. unternahm unser Überraschungsteam aus Jung und Alt, erfahrenen und weniger erfahrenen Drachenbootfahrer/innen dann bereits zum 2. Mal einen Ausflug südlich von Berlin, um am Zernsdorfer Drachenbootrennen teilzunehmen. Eine sehr nett und engagiert organisierte Veranstaltung, die wir wieder gerne besucht haben, und zwar nicht nur wegen der Losbude mit vielne tollen Preisen. In diesem Jahr nannten wir uns Krishna Racing Team und brachtenganz in weiß mit einer Blumenkette Frieden, Harmonie und Yoga an der Zernsdorfer See. Leider wurde dieses Engagement samt Outfit nicht mit einem Preis belohnt, aber eine Menge Spaß hatten alle Beteiligten auch dieses Mal wieder, so dass wir wohl weiterhin einmal im Jahr an einem Drachenbootevent teilnehmen werden. Am Ende erreichten wir im B-Finale einen passablen 3. Platz.

Weiter ging es im Mai mit dem Allwave Cup in Italien bei dem Sacha und Carola seit vielen Jahren für den KC an der Start gehen, und so machten wir uns wieder einmal auf den Weg in die Toskana. Nachdem das Rennen auf Lanzarote einen Tick zu windig und wellig war, zeigte sich das Mittelmeer in Italien von seiner harmlosen Seite, aber so ist das beim Oceansport nunmal. Anstatt schön Wellen abzusurfen, musste ordentlich gepaddelt werden, und zwar ganze unendliche 22km. Traurig war das vor allen Dingen, da einen Tag vorher noch schöne Welle da waren. Netterweise standen uns schon an diesem Tag Boote zur Verfügung, so dass wir die traumhaften Bedingungen zum Training und etwas Spaß nutzen konnten. Das einzig Schöne an einem flachen Rennen ist, dass auch Surfski-Anfänger antreten, Erfahrungen sammeln und heil im Ziel ankommen. Da auch Freunde von uns dabei waren auf die das Wort Meeres-Anfänger passt, lebten wir mit den für uns nicht so schönen Bedingungen, aber dafür mit dem Wissen, dass sie mit Spaß paddeln konnten.

Und obwohl ich mir Wellen gewünscht habe, hat es doch wieder Freude gemacht auf dem Meer zu paddeln, wirklich total erschöpft im Ziel anzukommen und sich so vollkommen neidlos den beiden Damen, die vor mir waren, geschlagen zu geben. Mehr war an diesem Tag wirklich nicht drin, und so brauchte ich im Ziel erstmal Cola und Cappuccino um wieder in die Gänge zu kommen. Aber wie bereits erwähnt, ist Carola ja alt genug und so siegte sie auch in Italien bei der Wertung über 40.

Nach diesen rein erwachsenen Ausflügen auf die Meere dieser Welt, folgten zwei Ausflüge auf die Ostsee mit Beteiligung der unter 18jährigen. Mit Adrian, Marie und Sophia ging es bereits am 14.07. zum 1. Mal mit den Surfskis auf die Wellen der Ostsee, so dass die 3 vielleicht nicht allzu traurig sein mussten, nicht verreist zu sein. Die Ostsee belohnte uns mit tollen Wellen, und so hatten alle 3 Mühe auf die Skis zu kommen und sitzen zu bleiben, aber am Ende machten alle ihre Sache ganz gut, und ich hatte ein Bild über das Können der Kids hinsichtlich eines möglichen Starts zum 8.Ostseecup am 28.07..

Zu diesem reisten dann unglaubliche 12 Kcer/innen und 1 Potsdamer Gastpaddler, der sein Glück auch mal auf dem Meer probieren wollte. Bereits am Freitag machten sich Aaron, Tim, Carola, Sacha,Eric, Fabian, Adrian, Samer, Lucie, Marie und Sophia auf den Weg nach Warnemünde, wo an diesem Tag einige schöne surfbare Wellen auf uns warteten, und so hatten wir dank der geliehenen Skis von Peter, Bastian, Tine und Hans eine Menge Spaß auf der Ostsee, An dieser Stelle noch mal ein ganz DICKES DANKESCHÖN an die großzügigen Verleiher.

Zum Renntag wurden leider keine besonders hohen Wellen erwartet. Schlecht für Sacha und Carola, aber gut für die Kids, denn so konnten alle (bis auf Sophia) an den Start gehen, da die Trainerin ihnen die angesagten Bedingungen und die 20km voll zutraute. Geplant war eigentlich, dass Sophia mit Scha im Surfski-Zweier startet, aber leider gab es am Freitag einen Steuerbruch, so dass uns nicht einfach nur zwei Skis fehlten, sondern es für Sophia mit ihrem leichten Gewicht und ihrer Größe ein noch zu hartes Rennen geworden wäre; mal ganz abgesehen davon , dass es sehr schwer war noch weitere Skis zu besorgen und für eine Jugendliche quasi unmöglich. Wenigstens konnten wir noch einen Surfski für Sacha leihen, so dass nur Sophia in den sauren Apfel des zuschauens beißen musste. Allerdings ist sie im Gegensatz zu den Anderen ja auch erst 15.

Am Renntag stießen dann noch Lars und Steffi zu unserer Startergruppe vom KC, und so gab es bei den Frauen durch Carola und Steffi einen Doppelsieg für den KC zu verbuchen. Alle kamen heil , aber nicht schmerzfrei, aber doch zumindest glücklich und zufrieden am Strand von Kühlungsborn an. Besonders gut hat Adrian seine Sache dabei gemacht, was ihm in der internen U18 KC-Wertung den 1. Platz einbrachte und in der Gesamt KC-Wertung hinter Eric, Sacha, Tim und Carola immerhin den 5. Platz. Applaus, Applaus, Applaus! Aber den haben sich wirklich alle redlich verdient, und ich bin sehr stolz und zufrieden, dass sich alle durch dieses harte Rennen durchgebissen haben.

Den Tag ausklingen ließen wir erneut beim Rostocker Kanuverein, wo wir wieder nett und unkompliziert für 2 Nächte in unseren Zelten untergekommen waren und bereits am Freitagabend die letzte Mondfinsternis unseres Jahrhunderts bewundert hatten. Zur Belohnung grillte Sacha lecker Fleisch und Würstchen und Cola gab es auch.

Sonntag hieß es dann erneut früh aufstehen für uns alle, da etwas Wind und Wellen für morgens angesagt waren. Diesmal ging`s an den Strand von Börgerende, um die günstigen Bedingungen zu nutzen. Da Aaaron abgereist war, hatten Sophia, Adrian, Samer, Lucie, Marie, Tim, Fabian, Eric und Carola jeder einen Ski zur Verfügung. Da nun immer noch ein Surfski fehlte, blieb Sacha am Strand und sicherte die Meute von dort aus ab. Aber mittlerweile waren ja alle Profis und so kippte niemand und nur Sophia hatte Mühe alleine vom Strand einzusteigen. Es hatten alle auch offensichtlich wieder einen Riesenspaß, denn freiwillig vom Wasser wollte eigentlich keiner, aber alles muss mal zu Ende gehen, und so luden wir den Hänger; Sacha holte die verpasste Trainingseinheit nach indem er nach Warnemünde paddelte, wo wir ihn wieder einsammelten.

Nach einem kurzen Boxenstopp zum Burger essen, ging es braungebrannt, satt, fröhlich, zufrieden und müde wieder nach Berlin.

Carola